Donnerstag, 28. November 2013

Bravely Default - Vorschau

 

Held sein? Standard!

Wenn Square Enix ein rundenbasiertes Rollenspiel mit Jobsystem und einer Geschichte rund um einen magischen Kristall ankündigt, liegt der Gedanke an einen weiteren Final Fantasy Ableger selbstverständlich recht nahe. Doch weit gefehlt! Nun, genau genommen nicht sonderlich weit, denn bei Bravely Default handelt es sich zwar rein nominell nicht um einen Teil der erfolgreichen Reihe, der japanische Untertitel Furaingu Fearī (Fliegende Fee), beziehungsweise dessen bewusst so gewählte Abkürzung FF, lässt jedoch auf den Ursprung des Spiels schließen. Bei Bravely Default handelt es sich nämlich um den geistigen Nachfolger des in Europa 2010 für den Nintendo DS erschienenen Final Fantasy: The 4 Heroes of Light.

Arbeit, Arbeit!

Genau wie in der echten Welt ist Held sein alleine leider nicht ausreichend - ein Job muss her. In Bravely Default hat man dabei die Auswahl aus 24, durch Nebenquests freischaltbaren. Die Variation reicht von rollenspieltypischen Vertretern wie Ritter oder Dieb bis hin zu Chemiker oder Vampir. Nach einem erfolgreichen Kampf erhält man neben Gold und Erfahrungspunkten auch seperate Jobpunkte. So kann nicht nur der Charakter selbst ein Level aufsteigen, sondern auch seine Expertise in der aktuellen Profession. Dadurch wird eine der Fähigkeiten freigeschalten, die in passive Unterstützungsfähigkeiten und aktive Kommandos unterteilt werden können. Während bei den Unterstützungsfähigkeiten aus sämtlichen von dem Charakter bereits freigeschaltenen bis zu 4 Stück gewählt werden können, sind immer nur die Kommandos des aktuellen und eines frei wählbaren Jobs im Kampf verfügbar.

Dem Mutigen gehört die Welt

Apropos Kampf: Hier ist auf den ersten Blick nichts außergewöhnliches zu entdecken. Rundenbasierte Zufallskämpfe, Lebenspunkte, Mana, Zauber, Elementschwächen. Soweit alles bekannt. Der besondere Kniff bildet sich jedoch, sobald man auf die Bravepunkte-Mechanik stößt. Wer an der Reihe ist erhält einen Punkt, liegt die Anzahl danach im negativen Bereich, ist für diese Runde keine Aktion möglich. Hier treten auch die namensgebenden Brave- und Default-Befehle in Erscheinung. Während man mit Brave bis zu vier mal pro Runde seinen Zähler um eins verringern kann um eine zusätzliche Aktion zur Verfügung zu haben, verteidigt sich der Kampfteilnehmer bei Default und erhält einen Bravepunkt. Die Gegner können zwar ebenfalls auf dieses System zurückgreifen, größtenteils besteht die Folge jedoch nur darin, dass die Gegnergruppe vernichtet wird ohne auch nur einmal zum Zug zu kommen. Interessant wird das System erst gegen stärkere Gegner, da man gegen diese stets darauf achten muss, wie hoch, bzw. niedrig die eigenen und gegnerischen Zähler sind, um nicht untätig dabei zusehen zu müssen, wie die gesamte Heldengruppe das gleiche Schicksal wie die Standardgegner erleidet.

Schicker Saal, selbstgebaut?

Dunkle Mächte machen sich am Windkristall zu schaffen, das Heimatdorf wird zerstört, die Welt ist in Gefahr und nur die Hauptcharaktere können sie retten. Originell sieht anders aus. Immerhin wurde aus dem kaputten Dorf, bzw. dem Wiederaufbau dessen, ein ganz nettes Gameplayelement gemacht. Per Streetpass können neue Dorfbewohner erhalten werden, mit deren Hilfe man das Dorf dann nach eigenem Gusto wiederaufbauen darf. So erhält man beispielsweise durch den Bau eines Waffenladens - Überraschung - Zugriff auf bessere Waffen. Gesteuert wird das ganze über den Touchscreen, im Gegensatz zum Charakter, der über das Schiebepad und dem Kampfmenü, das über das Steuerkreuz bedient wird. Das Umgreifen ist zwar kein Problem, ärgerlich ist der dauernde Wechsel jedoch schon.
Womit Bravely Default jedoch wirklich auffällt, ist das charmante Design der Welt. Neben einem fließenden Tag-/Nachtwechsel, der auch eine Veränderung der antreffbaren NPCs nach sich zieht, wirkt z.B. die Stadt Ancheim mit ihrer gigantischen Uhr und den vielen Windrädern besonders in 3D wie einem Popup-Buch entsprungen.

Wer hat an der Uhr gedreht...?

Bravely Default wird wohl kaum zum Systemseller avancieren, alle die JRPGs etwas abgewinnen können, sollten es sich aber unbedingt ansehen. Erscheinungstermin ist hierzulande der 6. Dezember 2013.

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